Desc: Leck einen Apfel wie eine Muschi: Der Film, den Stanislawski nie gedreht hat: Regie: Carl Andersen, Silvia Lindner. Mit Thomas Goersch, Malga Kubiak, Michael Sittner. Wie Sie dem Titel entnehmen können, handelt es sich bei diesem Underground-Film (aber „wie Underground kann man sein“, wie der Hauptprotagonist interessanterweise sagt) weder um einen Sex-/Erotik-/Pornofilm noch um eine intellektuelle Stanislawski-Stilübung: Er ist beides. Oder genauer gesagt, ein intellektuell-existenzieller Scherz über Sex und Leben – oder besser gesagt über das Scheitern im Leben. Eine emotional gebrochene polnische Regisseurin – die hervorragende Malga Kubiak, selbst Schauspielerin und Regisseurin sexuell anschaulicher Filme im echten Leben – versammelt eine Gruppe deutscher Möchtegern-Schauspieler in einem abgelegenen Bungalow tief im Wald. Die obsessive Regisseurin, eine zunehmend tyrannische Psychomanie, verlangt von ihren Schauspielern absolute Hingabe an ihren Film, das heißt, dass sie echten Sex vor der Kamera haben. Sie entschied sich für deutsche Schauspieler, weil sie der Meinung war, dass die Deutschen kein Problem mit Nacktheit hätten. Doch die Besetzung rebelliert. Es macht ihnen nichts aus, Sex zu spielen, aber sie wollen es nicht wirklich vor der Kamera tun. Die Regisseurin – deren suggestive, verlassene Schönheit die eines pensionierten Pornostars ist – hält beharrlich an ihrer Idee fest, unflexibel in ihren Forderungen. Die ganze Erfahrung wird für alle zu einer reinen Katastrophe. Ein großer Witz mit urkomischen Szenen von gescheitertem Sex, der ein Gefühl der Absurdität vermittelt, das der Verzweiflung Gogols nahe kommt.